============================================= DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung fuer Sparsame ============================================= Ausgabe 04/2001 Knauserer-Homepage: knauserer.tsx.org ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Millionaer werden ist ein Kinderspiel - kleine mathematische Spielereien wie Knauserer sich etliche Tausender sparen * Die rote Karte fuer BSE und Schweinepest - internationale vegetarische und billige Gerichte aus aller Welt Teil IV - billig futtern wie in RUSSLAND * Hilfe meine Waschmaschine ist meine groesste Spardose - Ideen zum Waschen, Trocknen und Buegeln - Teil IV: Buegeln * Sparen beim grossen und kleinen Geschaeft! (von Stephan Mischnik) * Die sparsamen Heinzelmaennchen in meiner Kueche * Mit kleinen Tipps viel sparen * Helfen Sie sparsame Ideen zu finden! ----------------------------------------------------------------------- In eigener Sache: a) Es gibt wieder NEWS! (Fuer alle neuen Knauserer - Neue Lexikon- eintraege kommen zuerst in die Abteilung News bevor sie in das Lexikon uebernommen werden). Vielen Dank auch wieder an die Leser fuer ihre Spartipps - die sofort natuerlich ins Sparlexikon eingearbeite werden. b) Der Naturlehrpfad fuer wilde Nutzpflanzen waechst und gedeiht! Zu er- reichen vorerst ueber aktuelle Forschungen! c) Der Knauserer hat eine kleine neue Rubrik. Bisher habe ich die Ant- worten auf die Fragen des Monats immer in Beitraege einfliessen lassen, soweit dies moeglich war. Manche Antworten, wollten aber nicht mehr zu einem grossen Beitrag passen, diese finden sich jetzt unter dem Kapitel "Sparsame Ideen finden"! ----------------------------------------------------------------------- * Millionaer werden ist ein Kinderspiel - kleine mathematische Spielereien wie Knauserer sich etliche Tausender sparen Der Titel dieses Artikels ist natuerlich etwas reisserisch, aber ich habe mich einmal hingesessen und habe eine kleine Zahlenspielerei pro- biert: Wieviel Geld sparen wir uns, wenn wir wirklich konsequent sparen? Ich habe 4 Beispiele gewaehlt: a) Jausenbrot statt Mittagessen b) Selbstgemachter Sirup statt Coca Cola c) Standby ausschalten d) eine Fahrgemeinschaft gruenden Und all das habe ich auf die Zeitspanne von 40 Jahren hochgerechnet, was ungefaehr der Lebensarbeitszeit entspricht. Die Ergebnisse koennen sich sehen lassen! a) Anstatt jeden Mittag in die Kantine zu gehen, nehmen wir uns ab sofort zwei Jausenbrote von zu Hause mit: Ein Mittagessen kostet ATS 50,00 (dann isst man billig!) zwei Jausenbrote kosten ATS 12,00 (2x Semmeln, 1x Wurstbelag, 1x Marmelade) Wir sparen uns pro Tag ATS 38,00. Im Jahr haben wir dann schon ATS 7.144,00. In 40 Arbeitsjahren ersparen wir uns, vorausgesetzt wir sind konsequent, bei dieser Konstellation ATS 285,760,00 - das sind rund DEM 40800,00. (Ein ganzes Jahr nur fuer liebloses Kantinenessen arbeiten!!!) b) Im Knausererlexikon finden sich leckere Rezepte fuer selbstgemachte Sirups und andere Getraenke, die man aus Fallobst und Wildpflanzen wie Holunder bereiten kann. Fuer 4 l Sirup brauche ich 4 kg Zucker. Da ich aus 1 l Sirup 7l Saft machen kann, rechne ich jetzt einfach fuer 7 l Saft ungefaehr ATS 10,00. Cola kostet mich 1,5 l = ATS 19,90. Ein Verbrauch von 3 l Saft/Cola ist normal. Der Jahreskonsum an Cola kostet mich so ATS 2.080,00, der an Sirup ATS 260,00. Ueber 40 Jahre sind das ATS 72.800,00 - das sind DEM 10.400,00 c) Im ganzen Haus brennen die Standbyleuchten. In fast jedem Haushalt frisst das Standby von Videorecorder, Farbfernseher, Radio, Mikrowelle und Hifi rund 350 kWh/Jahr und das sind ungefaehr ATS 700,00 (Rechnung lt. Energie Tirol). Ueber 40 Jahre sind das dann ATS 28.000,00 oder eben DEM 4.000,00 (nur dass die kleinen roten Lampen im Haushalt leuchten, arbeiten wir fast 1,5 Monate in unserem Leben). d) Und jetzt fahren wir noch in einer Fahrgemeinschaft zur Arbeit. Eine Woche ich eine Woche der andere. Sagen wir unsere Arbeit liegt 20 km von zu Hause entfernt, das Auto braucht 9 l und wir fahren 5 x die Woche. Unser Benzin kostet - weil so schoen zum umrechnen waere - zB ATS 14,00. Der Verbrauch pro Woche waere also ATS 252,00. Da wir jetzt nur 24 und nicht 48 Wochen zur Arbeit mit unserem Auto fahren sparen wir uns jaehrlich ATS 6.048,00 und in 40 Jahren ATS 241.920,00 - das sind DEM 34.560,00. Die Gesamtersparnis dieser 4 relativ einfachen Massnahmen waere sage und schreibe ATS 628.480,00 oder DEM 89.760,00. Natuerlich hinkt die Rechnung, aber sie zeigt eines dennoch deutlich, wie schnell man durch sparsame Ansaetze seinen Verbrauch drosseln kann. Es sind vor allem unsere taeglichen teils eigenartigen Rituale, die uns viel Geld (fuer eigentlich nichts) kosten. Als Anregung des Monats schlage ich vor, einmal diese fest eingeuebten Geldverschwendungsri- tuale selber zu entdecken!! a) Gewohnheiten beobachten (eine Art Tagebuch fuehren, Brain- storming machen oder eine Diskussion mit dem Partner fuehren): Wofuer gebe ich Geld aus? Was loese ich wie? Wofuer brauche ich viel Geld? Sehr effizient waere die Kombination aus Introspektion (Tagebuch, Buchhaltung, Selbstbeurteilung) und Beurteilung von aussen (Partner ...) b) Festlegen der gefundenen Geldverschwendungsquellen und suche nach Alternativen. Alternativen findet man vor allem in Diskussionen mit anderen Menschen. Vielleicht darf ich hier nochmal das Knauserer- diskussionsforum (http://knauserer.tsx.org - Knauserer interaktiv) anpreisen. Auch im Knausererlexikon kann man fuendig werden (jetzt ja mit Suchfunktion!) - http://knauserer.virtualave.net. Genau mit dieser Vorgehensweise habe ich meine Mittagessenge- wohnheiten umgestellt. Meine Privatbuchhaltung (dazu mehr in einem der naechsten Knauserer) sagte, dass ich viel zu viel Geld fuer Mittag- essen ausgebe. Jetzt habe ich eine Jausenbrotbox und habe die Ausgaben mehr als um 4/5 reduziert! PS: Ich freue mich schon auf eure Berichte und Erfolge, die ich natuerlich gerne veroeffentliche. ---------------------------------------------------------------------- * Die rote Karte fuer BSE und Schweinepest - internationale vegetarische und billige Gerichte aus aller Welt Teil IV - billig futtern wie in RUSSLAND Mein kleines Kochbuch, das ich seinerzeit auf einem Markt in Moskau um ein paar Rubel erstanden habe, ist eine wahre Fundgrube fuer einfache und billige Kueche. Vielleicht werden die Russen fuer ihre Kuechenkuenste keine 4 Sterne von Michelin einheimsein aber fuer Knauserer ist sie eine der ertragreichsten Bereicherungen: einfache Zutaten, leicht und einfach nachzukochen! Borsch po-domaschnemu 2 - 3 Stueck rote Rueben, 250 g Kraut, 1 Bund Petersilie, Zwiebel, Tomatenpueree oder Tomaten, 2 Karotten, Salz, Essig, Zucker, Sauerrahm, Knoblauch, Kraeuter, Buillon Wenn die Buillon siedet das klein geschnittene Kraut hineingeben. Die roten Rueben mit den Zwiebeln, Karotten und Tomaten, dem Zucker und Essig passieren und dann in die Buillon geben und garkochen. Wuerzen und noch einmal passieren. Zum Schluss den Sauerrahm ein- ruehren. (Der echte Borsch ist rot - alle Suppen aus Kraut und anderen Gemuesen, die gruen bleiben nennen sich Schi). Kartoffelpiroggen oder Watruschki 12 Stueck Kartoffel, 2 Essloeffel Mehl, 2 Eier, Butter, Sauerrahm, Salz Fuer die Fuelle: Pilze, Margarine, Zwiebel, Salz Die Kartoffel kochen, etwas abkuehlen lassen und mit Ei und Mehl gut vermischen. Die Fuelle zubereiten: Zwiebel schneiden und die Pilze anroesten und salzen. Die Kartoffelmasse wie einen Fladen formen und in die Mitte die Pilzfuelle geben, die Raender des Fladen aufbiegen und mit Ei bepinseln. Dann die Piroggen in den Ofen schieben. Die Russen servieren dazu ihre Smetana, die bei uns noch am ehesten mit Joghurt oder Sauerrahm ersetzt werden kann. Es muss nicht unbedingt eine Pilzfuelle sein, es gehen auch Gemuese- fuellungen wie Lauch oder auch Fuellungen aus Faschiertem. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der russichen Kueche sind die sogenannten Kascha aus verschiedenen Getreiden. Die beste Ueber- setzung ist sicher Mus oder Sterz, am besten passt jedoch tirolerisch "Koch". Die meisten Kascharezepte sind einfach. Grundzutaten sind zB Buchweizen, Weizengruetze, Weizenmehl, Reis oder Gries. Diese werden in Wasser und manchmal Milch gekocht und mit diversen Zutaten serviert. Beliebt sind zB Topfen. Oft kommen Fruechte der Saison zum Einsatz (zB Weizenkascha mit Kuerbis oder Kascha mit Pflaumen, Griesbrei mit Moosbeersaft, Getreidekascha mit Pilzen, Mus mit Nuessen). Oft wird einfach der Kascha nochmal mit Zwiebel angeroestet. Alle diese Gerichte sind sehr einfach, man kann Fruechte und Gemuese der Saison verkochen! Sollten Beschwerden auftauchen, dass die Gerichte als Hauptspeisen zu einfach seien, servieren sie einfach den russischen Namen mit. So ist zB ein Reisauflauf auf russich ein Kascha risovaja, ein Griesbrei ein mannaja krupa. Piroggen 2,5 Trinkglaeser Mehl, 1 Teeloeffel Zucker, Margarine, Hefe, Salz, Wasser, 1 Ei, 20 - 30 g Fuellmasse je Pirogge Man macht einen Hefeteig und laesst ihn gehen. Teig rollen und ca. 10 gleiche Stuecke abschneiden. Von jedem Stuck eine Kugel formen mit einer grossen Vertiefung oben. Die Kugeln wieder einige Minuten ruhen lassen. Dann die Fuelle hineingeben, Piroggen formen (die Kugeln zu geraden Hoernchen formen, die Fuelle soll kaum noch nach aussen sichtbar sein) und an einen warmen Platz stellen, gut mit Ei bestreichen. Im Ofen backen. Als Fuelle kann jetzt fast alles herangezogen werden. Passionierte Fleischesser koennen natuerlich eine Fuelle aus Faschiertem hineingeben. Genauso gehen Gemuesefuellungen, Pilzfuellungen, Fuellungen aus Aepfeln und andern Obstsorten (Art Strudelfuellung). Sehr beliebt sind auch so Art Risottofuellungen. Auf jeden Fall kann man so Essensreste verkochen! Und schliesslich ein Rezept, dass ich selber aus Russland herausgetragen habe: Sirniki 500 g Topfen, Salz, Zucker, 1 Ei, Fett, Mehl Teig aus obigen Zutaten machen, Laibchen formen und in der Pfanne heraus- backen. Im Knausererlexikon finden sich noch verschiedene sehr guenstige Rezepte aus Russland wie Schi (Gemuesesuppe) oder Jaitschniza (zum alten Brot verkochen!). Bei Interesse uebersetze ich auch gerne weitere Rezepte - einfach E-Mail an mich: mau@surfeu.at PS: Ich braeuchte noch dringend Rezepte aus Schwarzafrika!! ----------------------------------------------------------------------- * Hilfe meine Waschmaschine ist meine groesste Spardose - Ideen zum Waschen, Trocknen und Buegeln - Teil IV: Buegeln Zum Abschluss der großen Reihe rund ums Waschen hat Christiane ihre Erfahrungen zum Sparen beim Buegeln zusammengestellt. Dabei gilt, je weniger man buegelt, umso mehr Energie spart man. Aber man will ja nicht in zerknitterten Hosen rumlaufen ... ich hoere schon den grossen Aufschrei. Liebe Knauserer, lest selbst, wie sich prima beim Buegeln sparen laesst: Man kann einiges an Buegeln sparen, wenn man mit der Waesche richtig umgeht: Nier mehr als 1000 Touren schleudern, dann knittert die Waesche nicht so. Nur das Buegeln, was man drueber traegt, was also gesehen wird. Manche gehen dabei so weit, nur die "Teile" eines Waeschestuecke zu buegeln, die man sieht (also beim Hemd nicht den Teil der in der Hose steckt). Moeglichst vieles auf Buegel aufhaengen. Waesche feucht zurechtziehen, damit fallen schon viele Falten weg. bzw. sind nicht so stark. Schrankbuegeln (ein Tip von meinem Vater): Alle Teile sehr sorgfaeltig falten, evtl. mit den Haenden etwas glattstreichen. Dann die neue Waesche unter den Stapel der im Schrank ist, legen. Schon nach ein paar Stunden sind die Teile meist glatt. Buegelfreie Hemden: Wirklich ganz buegelfrei sind nur Hemden aus 65 % Polyester/Rest Baumwolle. Man waescht die Hemden bei nur halbvoller Maschine mit dem Programm Oberbekleidung und viel Wasser. Damit erspart man sich viele Knitter. Niedrigste Stufe schleudern, oder, wenn man sie nicht gleich aufhaengen kann, mit Spuelstopp arbeiten. Die Hemden haengt man auf einem Buegel auf, achtet darauf, dass Manschetten, Knopfleiste und Kragen glatt liegen. Nach dem Zusammen- falten wegraeumen, fertig. Bei vielen "buegelleicht" ausgeruesteten Hemden reicht diese Methode zusammen mit dem Schrankbuegeln. Diese Tipps von Christianehaben mich zum Weitersammeln bewogen. Viele Menschen buegeln auch viel zu viel. Neulich war ich bei meiner Mutter und erwischte sie, wie sie Unterhosen und Jeans buegelte. Als ich sie nach der Sinnhaftigkeit dieses Tuns fragte, war die Antwort: "Naja das tut man halt." Ich glaube, das waere an der Zeit sich von einer der vielen sehr eigenartigen Traditionen (siehe Artikel 1), denen man sich immer wieder hingibt zu verabschieden. Um energiesparend zu buegeln sollte man Aluminiumfolie unter die Buegelbrettbespannung legen, da diese die Waerme reflektiert. Auch spart man zusaetzlich Energie, wenn man das Buegeleisen waehrend des Buegelns nicht aufrecht hinstellt sondern auf einen Ziegelstein stellt. Der Stein leitet die Waerme sehr schlecht ab, und sie wird so im Eisen selbst gehalten. Irgendwo im Netz habe ich auch folgenden erwaehnenswerten Tipp gefunden: Destilliertes Wasser ist recht teuer. Fuer das Dampf- buegeleisen verwende man daher das Kondenswasser aus dem Waesche- trockner. Ich weiss zwar nicht wie das gehen soll, aber die prinzi- pielle Idee ist ueberlegenswert. Wo Kondenswasser entsteht, dieses Auffangen und eben wiederverwenden. ----------------------------------------------------------------------- * Sparen beim grossen und kleinen Geschaeft ! Ich habe es als kleiner Junge schon nicht verstanden, warum durch eine Toilette gutes Trinkwasser gespuelt werden muss. "Das ist doch viel hygienischer als ein Plumps-Klo" wurde mir dann erklaert. Sicherlich stimmt das. Und es ist ja auch viel komfortabler. Aber ueber die Benutzung von Trinkwasser dafuer ist igendwie nie ein laengeres Gespraech gemacht worden, ausser den Mahnungen meines Vaters an mich: "Spuele nicht so viel, das kostet Wassergeld !" Als ich dann viel spaeter selbst ein Haus baute, waren mir diese Mahnungen immernoch gelaeufig und ich ueberlegte mir, wie ich die Nutzung von(teurem und kostbarem) Trinkwasser eindaemmen oder sogar ganz verhindern koennte. In einem Gartenbauprospekt sah ich einen unteridischen Sammelbehaelter fuer Regenwasser. Da hatte ich schon die Idee: Ich wuerde einfach Regenwasser für die Toilettenspuelung benutzen. Also legte ich die Dachrinnenleitungen so, dass sie alle in dem Regenwassersammelbehaelter endeten und schloss den Behaelter an die Leitungen an. Eine normale Wasserpumpe aus dem Baumarkt pumpte mir das Wasser in die Toiletten. Nach ein paar Jahren war mir das nicht genug, ich wollte auch noch den Strom fuer die Pumpe einsparen. Ich installierte zwei Solarpanels auf meinem Garagendach und baute eine 12-Volt-Pumpe ein, die von zwei Autobatterien gespeist wurde. Die Autobatterien wiederum wurden von den Solarpanels aufgeladen. So laeuft meine Anlage auch heute noch: Völlig kostenlos: -kein Trinkwasserverbrauch -kein Stromverbrauch Eine genauere Beschreibung gibt´s auf meiner HP: http://home.t-online.de/home/Stephan.Mischnick/start.htm Dort sind auch einige Fotos von Anlagenteilen zu sehen. Wer genauer informiert werden moechte, schreibt mir eine mail: Stephan.Mischnick@t-online.de Ich hoffe so ein wenig zur Einsparung der Ressource Trinkwasser beigetragen zu haben. Auch auf Netzstrom kann man bei einer solchen Anlage getrost verzichten. Viele Gruesse an die Abonnenten, Stephan Mischnick, Deutschland PS: In den News habe ich diesmal als Schwerpunkt "Wassersparen" - rein- schauen lohnt sich: http://knauserer.virtualave.net/news.htm ----------------------------------------------------------------------- * Die sparsamen Heinzelmaennchen in meiner Kueche Viel Potential fuer ein sparsames Leben liegt in der Kueche. Dabei lautet die einfache Formel, je mehr ich selber mache, umso billiger kann ich Speisen auf den Tisch bringen. Fertiggerichte sind teurer als selbstgekochte. Fertige Zutaten sind kostenintensiver als selber Angepflanztes oder Selberverwertetes. Damit ich aber moeglichst viel in meiner eigenen Kueche selber er- zeugen kann, gibt es traditionell viele kleine Helferlein, die man unbedingt in einer guten Kueche finden sollte: A. DER FLEISCHWOLF: Eine Investition von ATS 300,00 - 400,00 hilft uns aus Fleischresten zB Faschiertes zu machen. Besondere Dienste leistet der Fleischwolf allerdings beim Wursten. Bei uns zB liegen momentan etliche Stuecke Leber im Gefrierschrank (in Geschenk). Mein Freund hasst gekochte Leber, also werden wir in den naechsten Wochen daran gehen - Leberkaese zu machen. Rezepte gibt es zB im Knauserer- lexikon (Fleischkaese). Lecker ist auch Wurst im Sturzglas - unbegrenzt haltbar und sehr lecker (siehe Knausererlexikon - Fleischpudding). B. Fuer das Marmelademachen, das Sterilisieren etc. unverzichtbar ist ein EINKOCHTOPF (zB Firma Weck) und EINMACHGLAESER. Natuerlich geht Marmelademachen auch im normalen Kochtopf, aber effizienter geht es mit speziellen Toepfen. C. Der DAMPFENTSAFTER: Ist natuerlich fuer Menschen mit Platz im Haus was ganz feines. Vor allem gesammelte Beeren, Fallobst aber auch Gemuese koennen so dauerhaft als Saft gelagert werden. Beson- ders lecker ist zB Johannisbeersaft (Ribiselsaft). D. SAUERKRAUTTOPF: Sauerkraut ist ja eine feine Sache vor allem wegen der Vitamine. Trotz massiven Widerstandes seiner englischen Matrosen hat zB James Cook als Vitamin-C-Lieferant Sauerkraut, das ja sehr lange haltbar ist mitgenommen. Auch die Matrosen zogen schliesslich das Sauerkraut dem Skorbut vor. Und selberherge- stelltes Sauerkraut ist nun fast schon eine Delikatesse. Da keiner mehr Sauerkraut selbermachen moechte, kann man diese Toepfe zu Spottpreisen am Flohmarkt kaufen! Wer jetzt ins Sauerkrautbusiness einsteigen moechte, dem rate ich auch zu einem KRAUTHOBEL (das laestige Schneiden wird vereinfacht!). E. SIEBEINSATZ: Das ist ein Edelstahlsieb, das genau in den Koch- topf passt. Darin werden Gemuese gegart, waehrend im Topf darunter der Reis kocht. Wohl die eleganteste Form des Turmkochens. Ich habe mir notgedrungenermassen neulich einen Topf gekauft und da war der Siebeinsatz. Ich bin noch total happy, dass ich ihn auch ge- nommen habe. F. TEEEI: Seitdem ich sehr viele Kraeuter sammle, habe ich mir auch ein Teeei zugelegt. Seitdem habe ich auch nie wieder einen Kraeutertee kaufen muessen. Zudem sind lose verpackte Tees im Verhaeltnis guenstiger als Beuteltees. G. RIFFEL: Habt ihr schon versucht, Moosbeeren oder aehnliches mit der Hand zu pfluecken - eine sehr zeitaufwendige Angelegenheit. Besser geht es natuerlich mit einem Riffel, einem Holzgestell mit Metallzaehnen. H. DER MOERSER: Wer viel Kuechenkraeuter trocknet, der wird froh sein, einen Moerser zu besitzen. Kein Messer kann Kraeuter und Gewuerze so klein schneiden, wie der Moerser sie zerstampfen kann. Mein Moerser war ein Werbegeschenk der Firma Castrol (vielleicht lassen sich ja mehrere Firmen zu wirklich sinnvollen und nuetzlichen Geschenken hinreissen!). Das sind meine Highlights, die mir das Zubereiten von Speisen, das Einkochen usw. sehr erleichtern. Vielleicht habt ihr auch ein Kuechengeraet, das ihr so toll findet, dass es jeder haben sollte. Oder gar eine Eigenerfindung - lasst uns das bitte wissen!! Bleibt noch eine Frage, muss ich das alles selber kaufen? Vor allem bei den teuren Sachen wie Dampfentsafter, Obstpresse hat sich bei uns ein reger Tauschverkehr eingebuergert, obwohl es nicht ganz ideal ist. Denn just dann wenn man selber viel Obst haette, hat es ja auch der Nachbar. So haben wir uns im letzten Jahr eine Obst- presse angeschafft, weil die gepresste Menge einfach zu gross ge- worden ist. Wer mehr ueber alte Hilfsmittel in der Kueche erfahren will, oder gar ebensolche wiederbeleben moechte, dem empfehle ich das Buch "Ver- gessene Haushaltstechnikem" von John Seymour. Interessant und anregend zugleich einmal zu sehen, wie Menschen vor Waschmaschine, Kuehlschrank ihren Haushalt gefuehrt haben! ----------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel sparen INTERNET-TIPP: Heute gleich eine ganze Liste von Seiten, die schon viel frueher haetten erwaehnt werden sollen: www.is-koeln.de/spitzentraum/ST/index.htm - eine wirklich erwaehnenswerte Seite fuer Menschen mit mehr Handarbeitsgeschick als ich. Es geht in erster Linie um Spitzenherstellung, auch zum Thema Sticken findet sich was. Fuer Knauserer besonders zu empfehlen: Occhi. Ein Schiffchen, eine Haekelnadel und ein Knaeuel Garn ist alles, was man zum Anfangen braucht. www.is-koeln.de/bastelkiste/BK/index.htm - tolle Sammlung fuer alle Bastelfans. Hier gibt es auch knausrige Basteltips für Eltern. und www.is-koeln.de/spitzentraum/RRR/index.htm - Rezepte fuer die vege- tarisch und veganische Kueche. Wer vegetarisch lebt, lebt gesund und spart Geld. Die Rezepte auf der Seite benutzen auch haeufig ein- heimisches Gemuese und Getreide, so dass man nicht die teuer impor- tierten Exoten kaufen muss. HOFFNUNGSFROHES: Lt. einer Veroeffentlichung des oesterreichischen Statistischen Zentralamtes verrichtet gut die Haelfte aller Oesterreicher ehrenamtliche Taetigkeiten (Feuerwehr, Soziales, in Sport und Kunst). Durchschnittlich ist so jeder Oesterreicher 5 Stunden/Woche im Ehren- amt also unendgeltlich beschaeftigt. Wuerde man diese Taetigkeiten mit nur ATS 100,00/Stunde abgelten, so waere das eine volkswirtschaft- liche Zusatzbelastung von ATS 87 Milliarden. Das ist ungefaehr der Betrag den wir jetzt mit dem Belastungspaket zum Nulldefizit ein- sparen muessen und das sind einige Anstrengungen wie gelernte Oester- reicher wissen. WEIHRAUCHERSATZ: Darauf bin ich vor kurzem gekommen. Einfaches Baumharz kann getrocknet und zerkleinert vor Weihnachten gleich wei Weihrauch verwendet werden. Riecht wirklich gut! GEGEN KALKHALTIGES WASSER: Wer benuetzt denn immer noch Weichspueler??? Der ist schlicht ueberfluessig, und wer kalkhaltiges Wasser hat, tut 50 ml Zitronensaeure (Hobbythek) ins Weichspuelerfach. Wer unbedingt noch einen guten Geruch braucht, nimmt das Waschmittelparfuem der Hobbythek. Aber das kann man getrost weglassen. (Ein Tipp von Christiane). INTERNETBANKING - SPARSAM BETRACHTET: Ueberweisungen verursachen mit Internetbanking weniger Kosten. Dabei bleiben die Erlagscheine ueber, die auf der Rueckseite prima Notizzettel (Einkaufen, nicht vergessen, ...) abgeben. (Dieser Spartipp stammt von Berta und wurde ueber das Spartippformular eingereicht). TENNISSOCKEN: Und noch ein Tipp von einem fleissigen Knausererleser: Alte Tennissocken nicht wegwerfen, sie eignen sich hervorragend fuer die Autopolitur! (Ein Tipp von Andrea Peck/ebenfalls ueber das Spar- tippformular eingereicht.). ----------------------------------------------------------------------- Helfen Sie sparsame Ideen zu finden! Diese Rubrik soll helfen, verschiedene Ideen meiner Leser zu (bislang) nicht geloesten Problemen zu finden. Die besten Einsendungen werden im naechsten Knauserer veroeffentlicht. Eure Erfahrungen mit Gratis-Mail-Anbietern wie GMX, WEB.de etc.??? ----------------------------------------------------------------------- * Tipps von passionierten Hobbygaertnern Gartentipps von Christiane (Koeln Stadt!) Empfehlenswert fuer den Balkon ist auch Basilikum. Der wuchert auch gut, solange er Sonne und Wasser hat. Wer ihn nicht selbst saeen will, kauft ein Toepfchen und setzt es ein. Weiter Schnittlauch, der ist mehrjaehrig und kommt jedes Jahr wieder. Leztes Jahr hatte ich an Nutzpflanzen Schnittlauch, Sauerampfer und Cocktailtomaten. Fuer diese Jahr plane ich, Basilikum und Borretsch dazu- zunehmen. Wer unbedingt selbst saeen will, nimmt einen Eierkarton, tut Erde hinein und kann dort die Pflaenzchen ziehen. ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Mauracher, mau@surfeu.at - knauserer.tsx.org